Bau eines Wasserfilters - Notfallkit

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Wasserfilter
Weshalb sauberes Wasser?
Halbwegs sauberes Wasser ist wichtig, um gesund zu bleiben. Wie sieht Dein Trinkwasser aus, wenn Du es Dir in einem vollen Eimer oder in einem großen Tongefäß ansiehst?
Wenn Du gut bis zum Grund siehst, ist es klar oder zumindest halbwegs klar.
Wenn Du nicht mehr auf den Boden siehst, ist es leicht bis stark getrübt.
Faustregel: Lebst Du in einer sehr trockenen Gegend oder in der Wüste, ist Dein Wasser in der Regel weniger belastet als in subtropischen Gegenden oder den Tropen. Sandig trübes und leicht salziges Wasser in der Wüste vertragen sogar die meisten Europäer nach ein paar Wochen der Eingewöhnung. In den Tropen würden jedoch viele Europäer ziemlich krank von schlammigem Wasser werden. Im trüben Wasser verstecken sich meist viele kleine und kleinste Lebewesen, die Deinen Körper krank machen können.
Krankheitserreger
Selbst im klarsten Wasser können sich die winzig kleinen Krankheitserreger verstecken. Viren und Bakterien sind so klein, dass Du sie nicht mit Deinen Augen sehen kannst. Auch viele Würmer, die Deinen Körper krank machen können, sind mit bloßem Auge nicht zu entdecken. Doch keine Angst, viele der kleinen Lebewesen sind gut und wichtig für Deinen Körper. Selbst an viele der gefährlichen Erreger hat sich Dein Körper im Laufe des Lebens gewöhnt.
In vielen Dörfern und den meisten Städten gibt es eine gute Wasseraufbereitung, die mit Filtern arbeiten, die sauberstes Wasser liefern. Doch was machst Du, wenn Dein Wasser nicht so sauber ist?
Selbstbau-Wasserfilter
Abhilfe schafft beispielsweise ein einfacher Wasserfilter, den Du Dir selbst bauen kannst. Leicht trübes Wasser wird damit meist fast klar. Selbst stark trübes Wasser wird nach dem Filtern klarer aussehen und für Deinen Körper besser sein als zuvor. Auch schlechte Gerüche werden verringert. Wenn ein wenig Brennmaterial vorhanden ist, empfehlen wir zumindest stark trübes Wasser nach dem Filtern für 7 Minuten abzukochen. Dann sind sämtliche Bakterien, Viren und Würmer abgetötet!
So funktioniert Dein Filter: das Wasser fließt durch die Schichten Deines Filters. Je nachdem, wie groß die Schmutzteilchen sind, werden sie in den verschiedenen Schichten zurückgehalten. Die Kohle saugt dann einen großen Teil der Krankheitserreger auf. Sie entfernt auch großteils schlechte Gerüche und saugt auch einen Teil chemischer Verunreinigungen auf.
Übrigens: auch in klar aussehendem Wasser können sich viele Krankheitserreger befinden, also: filtern! Natürlich kann ein einfacher Filter nicht alles entfernen. Für Babys und kleine Kinder würden wir Dir deshalb unbedingt raten, das Wasser immer zusätzlich sieben Minuten lang abzukochen, damit den restlichen Erregern der Garaus gemacht wird.
Für den Fall, dass Du für längere Zeit aus dem Haus mußt, oder wenn Dir der Selbstbau zu anstrengend oder aufwändig ist, gibt es handliche kleine Wasserfilter für das Notgepäck. Hier aber bitte daran denken, dass diese Filter nach jeder Tour gereinigt und getrocknet werden müssen, damit sich kein "Mikrohabitat" darin bildet.
Bauanleitung
Das brauchst Du für Deinen Gratis-Wasserfilter:
je nachdem, wie groß Dein Filter werden soll
• FILTER A: 1 große 2 Liter Plastikflasche. (1-2 Personen)
• FILTER B: 1 großer Eimer / anderes großes Gefäß (3-4 Personen)
• FILTER C: 1 großer 30 Liter Kanister (5-8 Personen)
• FILTER D: 1 große Tonne (6-20 Personen)
• irgendein anderes Gefäß Deiner Wahl.
• Kies
• feiner Kies
• Sand
• Stoff oder Watte
• Holzkohle
Mache unten ein Loch mit 2-3 Zentimeter Durchmesser.
Bei der Flasche ist es bereits vorhanden, schneide nur den Boden heraus.
Wasche die Kohle, wenn möglich mit sauberem Wasser, ordentlich durch. Fülle die Schichten wie in der Abbildung ein. Sei bei der Sandschicht etwas großzügiger als in der Abbildung. Bei der dicken Stoff- oder Watteschicht knülle den Stoff zusammen.
Oben und unten beim Filter lege den Stoff ausgebreitet hinein. Die oberste Stoffschicht fängt den gröbsten Schmutz vor der Kieselschicht auf und kann nach jedem Filtervorgang ausgebeutelt werden. Z. B. spanne ein Stück von einem Kleid oder einem T-Shirt oben darüber.
Den Filter so auf Steine, ein Holzgerüst oder etwas in der Art stellen, dass Du unter das Ausflussloch Dein Wassergefäß stellen kannst.
Oder: hänge den Filter einfach auf.
Die Schichten Deines Filters müssen regelmäßig ausgewechselt werden. Wie oft, hängt vom Verschmutzungsgrad des Wassers ab. Bei sehr trübem Wasser wirst Du den FILTER A bereits nach 1-2 Tagen neu befüllen müssen. Den Stoff kannst Du, nachdem Du ihn gründlich mit sauberem Wasser und Seife (!) gewaschen hast, wieder verwenden. Wenn nur wenige Leute Deinen Filter benutzen, filtert er natürlich auch länger sauberes Wasser.
Die Tabelle gibt Dir eine Empfehlung, nach der Du Dich ungefähr richten kannst: X Tage bis zum Auswechseln des Filterinhalts bei Benutzung durch die Höchstzahl an empfohlenen Personen.
FILTER A – 2 Liter Plastikflaschenfilter für bis zu 2 Personen
sehr trübes Wasser: 1-2 Tage
trübes Wasser: 2-3 Tage
fast klares Wasser: 3-4 Tage
klares Wasser: 5-6 Tage
* * * EXTRA Tipp * * *
PET-Getränkeflaschen eignen sich am besten für die Anwendung von SODIS (SODIS Abkürzung für Solar Water Disinfection ist ein Verfahren zur Wasserentkeimung und beruht auf der keimtötenden Wirkung der UV-A-Strahlung im Sonnenlicht.) Im Gegensatz zu Fensterglas sind PET und Flaschenglas für UV-Licht durchlässig.
Zu allererst ist darauf zu achten, dass das Wasser sehr klar sein muß, Schweb- und Trübstoffe verhindern eine effektive Entkeimung.
Eine Trinkflasche mit einem Inhalt von max. 3 Litern entspricht im Durchmesser etwa der effektiven Eindringtiefe der UV-A-Strahlung. Diese sollte auch nach Möglichkeit nicht zerkratzt, verschmutzt oder beklebt sein.
Mikrobiell verschmutztes Wasser wird in PET-Flaschen gefüllt. Zur Sauerstoffsättigung wird die Flasche zuerst zu drei Vierteln gefüllt, dann schüttelt man sie für 20 Sekunden und füllt sie dann ganz auf. Die Flasche wird verschlossen und für sechs Stunden waagrecht in direktem Sonnenlicht liegengelassen. Im besten Fall auf eine schwarze oder dunkle Unterlage. Bei bedecktem Himmel sollten die Flaschen für zwei Tage exponiert bleiben. Du ersparst Dir damit viel Brennmaterial, Zeit und schonst auch Deine Umwelt!
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